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fragmente und staub

Stela Korljan / Apostolos Palavrakis

fragmente und staub – Uraufführung –

frei nach Ovids »Metamorphosen»

Tänzer:innen der Ballettcompagnie des SH-Landestheaters, Arsen Chraghyan, Cristina Boanda-Koldamov, Vlad Rares Sabau, Azat Gharibyan, Viktor Koldamov, Tanja Djuric, Ensemble
Musik:Benjamin Britten
Malerei, Grafik, Videoinstallationen:Apostolos Palavrakis
Fotos: Heiner Seemann
Jahr:2006

Ovids Metamorphosen umfassen die riesige Zeitspanne von der Erschaffung des Universums und des Menschen über eine Kette von Verwandlungsmythen der griechischen Sage bis hin zur Gründung Trojas und münden in der römischen Geschichte.

Ovid erzählt von Menschen in außerordentlichen Situationen, in Momenten gesteigerten Daseins und unerträglichen Leidens. Er fragt nicht »Wann und wie entstand der Mensch?« sondern „»Was und wie ist der Mensch?«.

Die Choreographin Stela Korljan und der Maler, Künstler (Malerei, Grafik, Videoinstallationen …) Apostolos Palavrakis wählten für den Ballettabend hauptsächlich Episoden aus den Verwandlungsmythen der Metamorphosen.

Eine Geschichte ist die von Phaeton, dem Sohn des Sonnengottes. Sein Wunsch, den Sonnenwagen des Vaters zu fahren steht für seinen Traum von der Allmächtigkeit, seine Wunschvorstellung, ein Teil des Kosmos’ zu sein. Sein Wille, das Alte zu zerstören und etwas Neues zu schaffe ist fortschrittlich, mündet aber in Vernichtung.

Von Niobe wird erzählt, einer stolzen Mutter von 14 Kindern. Ihre Kinder machen sie groß und stark und Niobe benutzt sie, um ihre Macht immer mehr zu vergrößern. Sie nimmt sogar den Tod der Kinder dafür in Kauf. Doch die Trauer um ihre Kinder läßt sie zu Stein werden. Ein großer Moment wird der Geschichte von Echo und Narziss gewidmet werden. Echo, einer eigenen Stimme beraubt, verliebt sich in Narziss und verfolgt ihn mit ihrer Liebe, dieser ist unfähg zu einer Bezehung mit ihr, da er Angst hat, den Bezug zu sich selbst zu verlieren.

Schließlich geht er selbst an unerfüllter Liebe zu seinem Spiegelbild zugrunde.

Nach diesen Figuren wie drei weiteren der griechischen Mythologie schrieb Benjamin Britten 1951 seine »Sechs Metamorphosen nach Ovid für Oboe Solo op. 49«, die, von Peter Kiggen gespielt, musikalischer Bestandteil des Abends sein werden, wie auch eine Toncollage mit Musik von Johann Sebastian Bach, Lisa Gerrard, Giya Kancheli, Tuxedomoon, Les Tambours du Bronx und andere.